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Selbstständiger Immobilienmakler werden

Starthilfe Beratung - Selbstständiger Immobilienmakler werden

Der Kauf oder Verkauf einer Immobilie ist für viele Menschen eine bedeutende Entscheidung, da beispielsweise der Kauf ein langfristiges Investment darstellt. Um Schwierigkeiten in der Abwicklung zu vermeiden, die schlussendlich finanzielle und folglich auch persönlich negative Folgen haben könnten, sollten die Dienste eines professionellen Immobilienmaklers in Anspruch genommen werden. Nun stellt sich die Frage, wie man ein selbstständiger Immobilienmakler werden kann.

Kommen wir aber zunächst zu den Aufgabenbereichen eines Immobilienmaklers:

Er kümmert sich um die den Kundenwünschen entsprechenden Immobilien, hilft bei Terminabwicklungen und hat den nötigen Einblick in den Markt. Heutzutage umfasst das Dienstleistungsportfolio eines Maklers zumeist auch noch die Finanzierungsabwicklung sowie Servicedienstleistungen rund um die Immobilie (bspw. Umzugsservice, Küchenplanung etc.). Immobilienmakler sind wahre Unternehmer, die ihr Marketing, ihren Kundenservice und den Verkauf eigenständig führen und leiten. Dabei sind sie zeitlich weitestgehend flexibel und können sich ihre Arbeit frei einteilen, unabhängig von den üblichen Geschäftsöffnungszeiten. Sie lernen jeden Tag neue Menschen kennen und verfügen über fundiertes Wissen über Immobilien Substanz, Verordnungen, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants oder Parks. Dabei erfolgt eine Spezialisierung in dieser Berufsgruppe vor allem auf eine bestimmte Art der Immobilien, beziehungsweise auf einen bestimmten Kundenstamm. So konzentrieren sich die einen eher auf gewerbliche Objekte, wiederum andere eher auf Studentenapartments oder Familien-Wohnhäuser oder gar Luxusimmobilien für die „High Society“.

Was braucht man, um Immobilienmakler zu werden?

Um als Makler zu arbeiten, benötigen Sie nicht unbedingt eine Ausbildung, jedoch müssen Sie einige formelle Anforderungen erfüllen. So muss zum Antrag der Gewerbeerlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung der Personalausweis, ein Führungszeugnis, eine Auskunft vom Amtsgericht über mögliche Einträge im Schuldnerverzeichnis und eine Unbedenklichkeitserklärung vom Finanzamt eingereicht werden. Weiterhin sollten Sie für einen positiven Bescheid in den letzten 5 Jahren nicht wegen Delikten wie Urkundenfälschung, Betrug, Diebstahl, Unterschlagung, Geldwäsche, Erpressung o. Ä. verurteilt worden sein oder sich in einem laufenden Insolvenzverfahren befinden.

Neben den formellen Gesichtspunkten spielt natürlich auch Ihre Persönlichkeit eine große Rolle. So sollten Sie gut beraten können, freundlich, feinfühlig, empathisch sowie offen und kontaktfreudig, aber auch geduldig sein.

Daneben ist auch Fachwissen notwendig, etwa was das Bau- und Mietrecht und rechtliche Zusammenhänge bezüglich Grundbuch, Notar und Vertragsgestaltung betrifft. Auch sollten Sie Fragen zu Objekt Versicherungen beantworten und den realistischen Wert einer Immobilie relativ schnell treffsicher einschätzen können. Dies und das Know-how zum Thema Wohnungs- und Hausbau sind eine solide Grundlage für eine kompetente Beratung.

Ein gutes Netzwerk zu haben ist zusätzlich von immenser Bedeutung, um Einblick in den regionalen Immobilienmarkt zu bekommen und schnell mit potenziellen Kunden in Kontakt treten zu können. So gelingt der Start in eine erfolgreiche Maklertätigkeit.

Durch eine Ausbildung können Sie Ihr Wissen noch erweitern und vertiefen, worauf im weiteren Textverlauf noch eingegangen wird. Dazu gibt es Kurse an der Abendschule. Sie können aber auch einen BWL-Studiengang mit dem Schwerpunkt Immobilienwirtschaft absolvieren. Auch sehr gute Fremdsprachenkenntnisse, mindestens in Englisch, sollten vorhanden sein, um beispielsweise eine Objektführung auch für nicht deutschsprachige Interessenten durchführen zu können.

Immobilienmakler Ausbildung

Immobilienmakler kann jeder werden! Üblicherweise beginnt der Weg jedoch mit einer Ausbildung zum/zur Immobilienkaufmann/-kauffrau, bei der der Schwerpunkt „Immobilienvermittlung“ gewählt werden sollte. Dabei werden allgemeine Grundkenntnisse und das für den Beruf benötigte spezifische Fachwissen erworben. Quereinsteiger können bzw. sollten sich dieses Wissen über Weiterbildungen und Seminare aneignen. Diese werden beispielsweise von der deutschen oder auch der europäischen Immobilienakademie angeboten.

Ist man an einer Tätigkeit im mittleren Management innerhalb der Immobilienbranche oder der hier thematisierten Selbstständigkeit interessiert, legt man eine Ausbildung zum geprüften Immobilienfachwirt nach, die über die Industrie- und Handelskammer (IHK) erfolgt. Zur Prüfung zugelassen wird man entweder nach Vorlegen eines Ausbildungsnachweises innerhalb der Immobilienwirtschaft oder durch das Nachweisen von mindestens fünf Jahren Berufspraxis. Dabei kann man den Lehrgang in Vollzeit oder auch berufsbegleitend absolvieren. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, ein Studium der Immobilienwirtschaft oder des Immobilienmanagements zu absolvieren.

Immobilienmakler werden – Die Kosten

Wenn Sie sich selbstständig machen, benötigen Sie ein gewisses Startkapital, bevor Sie loslegen können. Denn folgende Kosten werden anfallen:

  • Der für die selbstständige Maklertätigkeit notwendige Gewerbeschein und die entsprechende Erlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung kosten wenige Hundert Euro und sind bei der örtlichen Gemeinde zu beantragen.
  • Eine eventuelle vorherige Ausbildung inklusive Testgebühr an der IHK kostet je nach Anbieter bis zu 3.000€.
  • Abgesehen von der oben genannten Gewerbeerlaubnis werden Kosten für RechtsanwaltBüroräume und -ausstattung, EDV mit entsprechender Lizenz für Maklersoftware (z. B. für Exposés), Kfz und Geschäftsausstattung (Visitenkarten, Briefpapier, Stempel etc.) anfallen.

Als selbstständiger Immobilienmakler ist für das alles demnach insgesamt ein Startkapital von mindestens 10.000 € ratsam. Später ist noch an die laufenden Kosten wie Miete, Nebenkosten, Werbekosten usw. zu denken.

Immobilienmakler Gehalt

Das Einkommen eines Immobilienmaklers ist bei einer selbstständigen Tätigkeit erfolgsabhängig. Gerade in Zeiten eines boomenden Immobilienmarktes kann ein erfolgreicher Makler schnell 60.000 € brutto im Jahr verdienen, immer in Abhängigkeit vom Arbeitsort und den vereinbarten Provisionssätzen. Diese sind je nach Bundesland unterschiedlich und liegen meist zwischen 3,57 % und 7,14 % des Verkaufspreises. Dabei verdienen Makler in den alten Bundesländern zwischen 3.000 € und 3.500 € brutto im Monat, in den neuen Bundesländern sind es zwischen 2.500 € und 3.000€. Deutschlandweit liegt die Provision, auch Courtage genannt, bei privaten Immobilien und Grundstücken normalerweise zwischen 5,95 % und 7,14 % des Kaufpreises, bei privaten Vermietungen bei zwei Netto-Kaltmieten. Gewerbliche Transaktionen unterliegen keinem bestimmten Prozentsatz, sondern beruhen auf der individuellen Absprache zwischen Auftraggeber und Makler.

Die Gründung – worauf kommt es an?

Zunächst sollten Sie sich überlegen, welche Rechtsform für Ihr Unternehmen infrage kommt. Vom Grundsatz her können Sie als Einzelfirma starten. Aber auch eine Gesellschaftsform ist möglich. Von der GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) und der OHG (Offene Handelsgesellschaft) über die KG (Kommanditgesellschaft) bis hin zur GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ist alles möglich.

Die Unterschiede liegen dabei vor allem in der Art der Haftung und dem Startkapital.

Weiterhin müssen Sie gewisse finanzielle Voraussetzungen erfüllen, wie oben beschrieben. Die Inanspruchnahme eines Gründungsberaters kann hier von Vorteil sein. 

Eine Mitgliedschaft im IVD (Immobilienverband Deutschland) wäre ebenfalls ratsam, da Sie hierdurch Unterstützung im Marketing erhalten und mit potenziellen Kunden bekannt gemacht werden, was Ihnen einen leichteren Einstieg ins Makler Dasein garantiert. Auch ermöglicht Ihnen der Verband Fortbildungen, um Ihr Fachwissen stets auf dem neuesten Stand zu halten, sowie eine kostenlose Rechts-(Erst-)Beratung.

Grundsätzlich sollten Sie sich vorab jedoch bewusst sein, dass es je nach Netzwerk und Situation auf dem Immobilienmarkt auch erst einmal eine Weile dauern kann, bis sich die ersten Erfolge einstellen. Diese Branche ist ein hart umkämpfter Markt, wovon man sich nicht abschrecken lassen sollte, wenn man die oben genannten Voraussetzungen erfüllt. Und in Anbetracht der Gehaltsaussichten lohnt es sich durchaus, nicht gleich aufzugeben.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche Maklerkarriere ist der Arbeitsort. In einer schnelllebigen Großstadt wird man natürlich bedeutend mehr Aufträge generieren können als in einem kleinen Dorf. Dabei sollte ebenfalls auf in der Umgebung ansässige große Immobilienkanzleien geachtet werden, gegen die man ohne langjährige Erfahrung und einen entsprechenden Ruf nur schwer ankommen kann.

Verfügen Sie nun auch noch über einige der weiteren folgenden Soft Skills, ist der Maklerberuf genau das richtige für Sie:

  •  Analytische Arbeitsweise
  • Diskretion
  • Organisationsfähigkeit
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Selbstsicherheit /-vermarktung
  • Selbstständigkeit

Wie bleibe ich langfristig erfolgreich?

Ein seriöses und kompetentes Auftreten gegenüber Ihren Kunden ist von enormer Wichtigkeit. Je besser Ihr Ruf, desto besser für Ihr Netzwerk. Denn das bedeutet für den Makler, Immobilien zur Miete oder zum Kauf in seinem Repertoire und entsprechende Interessenten dafür zu haben. Also pflegen Sie bestehende Kontakte und besuchen Sie gemeinsam mit Kunden entsprechende Veranstaltungen. So lernen Sie ebenfalls wieder neue Menschen kennen, die Sie im besten Fall bald mit zu Ihrem Netzwerk zählen können. Dass Sie der erste Ansprechpartner für potenzielle Käufer und Verkäufer in der Region werden, können Sie weiterhin über Suchmaschinenoptimierung und Social-Media-Kanäle erreichen, auf denen Ihre Stammkunden Sie optimalerweise positiv bewerten und weiterempfehlen.

Erstellen Sie informative und wertige Exposés, die u. a. essenzielle Angaben wie Preis, Lage und Ausstattung beinhalten. Bereiten Sie die Immobilien des Weiteren perfekt auf und zeigen Sie ausschließlich vorteilhafte Bilder. So können Sie einen höheren Verkaufspreis erzielen.

Auch bei der Verkaufsabwicklung sollten Sie sich durch Ihr Engagement und Know-how hervortun, indem Sie stets die richtigen Unterlagen bereithalten.

Um wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben, müssen Sie zudem immer auf dem aktuellen Stand sein, was Gesetzesänderungen im Steuer- und Baurecht angeht. Auch sollten Sie den Wohnungsmarkt Ihres Umfeldes ständig und genau im Blick haben, also über aktuelle Preise und Wertentwicklungen Bescheid wissen.

Fazit – lohnt sich die Gründung als Immobilienmakler?

Wenn Sie konsequent mit Energie und Ausdauer sowie einer kommunikativen Art und Nachhaltigkeit an Ihre Tätigkeit herangehen, lohnt sich der Berufsstart als Makler auf jeden Fall. Ein sukzessiver Aufbau von Immobilien gleichauf mit Suchenden, ist Grundlage für ein solides Provisionsaufkommen. Bleiben Sie am Ball, auch wenn es vielleicht einmal nicht so gut läuft. Nicht immer ist die erste Wohnung auch die passende. Haben Sie daher mehrere in Frage kommende Objekte in Ihrem Portfolio und entwickeln Sie ein Gespür für die Anliegen Ihrer Interessenten. Die Kombination aus klassischem Büroalltag mit Reisen und Kundenkontakt bietet in diesem Beruf eine spannende Abwechslung und ist genau das Richtige für Menschen, die Spaß an ihrer Arbeit und dem damit verbundenen Wechsel zwischen Schreibtischarbeit und Kundenkontakt haben.

Häufig gestellte Fragen

Ist es schwer Immobilienmakler zu werden?

Wer gern mit Menschen arbeitet, nicht kontaktscheu ist und zielorientiert und ambitioniert an seinen Aufgaben arbeitet, bringt schon einige wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Maklertätigkeit mit. Außerhalb der üblichen Geschäftszeiten zu arbeiten und auch am Wochenende für seine Kunden da zu sein, ist ebenfalls etwas, das Sie bereit sein sollten zu tun, um erfolgreich durchzustarten und sich einen guten Ruf anzueignen.

Kann man einfach Makler werden?

Jeder kann ohne eine berufliche Ausbildung Immobilienmakler werden. Dafür müssen allerdings einige formelle Anforderungen erfüllt sein und die erforderlichen Dokumente eingereicht werden, um die Maklererlaubnis zu erhalten. Um als Immobilienmakler arbeiten zu dürfen, wird die Gewerbeerlaubnis nach § 34c GewO benötigt, die bei der zuständigen Kreisverwaltung beantragt wird. Zusammen mit diesem Antrag müssen Personalausweis, Führungszeugnis, Auskunft vom Amtsgericht über mögliche Einträge im Schuldnerverzeichnis und eine Unbedenklichkeitserklärung vom Finanzamt eingereicht werden. Damit der Antrag genehmigt wird, sollte man in den letzten 5 Jahren nicht wegen Urkundenfälschung, Betrugs oder ähnlichen Delikten verurteilt worden sein.

Kann man ohne Ausbildung Immobilienmakler werden?

Immobilienmakler kann jeder werden! Ein Quereinstieg ist jederzeit möglich, sofern man gewisse andere Voraussetzungen erfüllt.

Wie kann man in die Immobilienbranche einsteigen?

Die Grundlage bildet die Gewerbeerlaubnis nach § 34c der Gewerbeordnung. Ein Basiswissen rund um die Immobilie, Einblick in das Vertrags- und Grundstücksgesetz sowie möglichst bereits vorhandene Immobilienkontakte und Objekte sind ebenfalls sehr wichtig.

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